Portrait von Julia Eschment, die an einem Bild im Eiermannbau Apolda lehnt.

Willkommen Welt im Weimarer Land. Julia Eschment aus Apolda.

Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit dem Weimarer Land Tourismus entstanden.

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Willkommen Welt im Weimarer Land!

Eine besondere Gelegenheit, den Blick auch auf die Menschen zu richten, die die Region mit ihrer Leidenschaft und ihrem Engagement bereichern:

Julia Eschment stammt ursprünglich aus Breslau in Polen. In Deutschland hat sie Produktdesign und Mode studiert und arbeitet heute in der Stadtverwaltung in Apolda an verschiedenen Projekten zur Textilindustrie und Nachhaltigkeit in der Region.

Wir haben uns gemeinsam mit dem Weimarer Land Tourismus im Eiermannbau in Apolda getroffen. Wie gestaltet sich ihre Arbeit in der Region?

Julia Eschment und die Textilindustrie in Apolda

Für unser Interview mit Julia Eschment treffen wir uns an einem besonderen Ort – dem Eiermannbau in Apolda. Ursprünglich als Textilfabrik errichtet, findet man in der Open Factory heute eine Coworking- und Eventfläche und jede Menge Platz für neue Ideen! Sie ist eine der Schaffensorte von der Produkt- und Modedesignerin, die sich in der Stadtverwaltung der textilen Geschichte der Stadt annimmt und nachhaltige Zukunftslösungen sucht.

Doch von Beginn an: Woher stammen Sie, Frau Eschment, und wie sind sie ins Weimarer Land gekommen?

„Ursprünglich komme ich aus Breslau in Polen. Dort bin ich geboren. Und in der Landschaft, in der ich aufgewachsen bin, ist es ein bisschen wie Thüringen. Dann habe ich 21 Jahre lang in Braunschweig gelebt und in Thüringen bin ich seit 1,5 Jahren.

Hierher geführt hat mich das Projekt, an dem ich jetzt arbeite. Eine Freundin, die sich hier in der Stadt engagiert, hatte mir die Ausschreibung geschickt.“

Um welches Projekt in Apolda handelt es sich dabei genau?

„Ich bin Projektkoordinatorin von Auxesia. Die Idee ist, ein nachhaltiges Zukunftskonzept für die Stadt zu entwickeln. Die Textilindustrie hat bereits eine bedeutende Geschichte in Apolda und soll mit diesem Projekt offen, innovativ und nachhaltig weiterentwickelt werden. Aber auch kulturelle Aspekte, durch die Anbindung an die Traditionen, spielen eine wichtige Rolle.

Unsere Projektpartner sind Universitäten, Forschungszentren, Akteure aus der freien Wirtschaft und inzwischen auch die Menschen aus Apolda, die sich hier ehrenamtlich engagieren.

Beispielsweise wurde das Maschenfest im April mit einer Stricklounge gefeiert, bei der auch Menschen aus Jena und Weimar die Idee unterstützen.“

Haben Sie noch mehr Beispiele, die Ihre Arbeit für Auxesia umreißen?

„Wir arbeiten mit drei Themenbereichen:

  • Die Kreislaufwirtschaft mit unserem Partner ReSales aus Apolda. Hierfür versuchen wir eine Upcycling Werkstatt mit Integrations- bzw. Migrationswerkstatt zu organisieren. Die entstandenen Produkte sollen dann auch von ReSales vertrieben werden.
  • Dann haben wir mehrere Projektideen, die nachwachsende Rohstoffe betreffen aus Wolle und Hanf.
  • Und das dritte Projekt geht der Frage nach – Was passiert mit dem Eiermannbau? Kann Textilien und Nachhaltigkeit noch öfter thematisieren? Könnte hier ein Kompetenzzentrum für nachhalte Materialien machen? Wer könnte sich darin beteiligen? Könnte man den Standort als Messestandort ausbauen?

Das sind natürlich Zukunftsvisionen, die mehrere Jahre für die Umsetzung brauchen. Aber mit dem Umzug des Museums hierher und den Workshops, die wir anbieten, sind die ersten Schritte schon gemacht.“

Das GlockenStadtMuseum im Eiermannbau

Das heißt, sie begleiten auch den Umzug des GlockenStadtMuseums in den Eiermannbau?

„Ich bin in der Arbeitsgruppe vom GlockenStadtMuseum tätig. Vorübergehend soll die Ausstellung im Eiermannbau aufgebaut werden, solange das Gebäude renoviert wird.

Die Ausstellung wird aber nicht 1:1 umziehen und das wollen wir auch gar nicht. Wir möchten, dass das Museum lebt, dass die Menschen hierher kommen für Workshops und auch Bürgerbeteiligungsformate. Wir haben die Apoldaer bereits bei der Museumseröffnung oder dem Maschenfest gefragt, was sie sich für Apolda und den Eiermannbau wünschen.“

Sie wohnen in Zeulenroda im Vogtland. Aber ihr Arbeitsalltag ist in Apolda und im Weimarer Land. Wie ist die Zusammenarbeit mit den Menschen hier?

„Am Anfang war das Thema Nachhaltigkeit noch nicht in aller Munde. Ich musste erst gegen eine gewisse Skepsis kämpfen. Aber ich bin eine Netzwerkerin und Macherin – ich komme gern mit Menschen ins Gespräch und setze auch sofort um. Beispielsweise habe ich mit Studentinnen und Studenten aus Weimar auch schon Projekte hier in Apolda umgesetzt.

Also so langsam nach 1,5 Jahren komme ich hier an. Und es gibt auch ein großes ehrenamtliches Engagement, das motiviert natürlich. Auch, wenn die Akteure insgesamt noch nicht den einen klaren Weg gefunden haben.“

Sehen Sie sich auch als Mittlerin?

„Ja, ich versuche es! Ich werde auch gefragt, an verschiedenen Ideen mitzuwirken. Und manchmal ist dann auch mein Joker, dass ich von außen bin. Ich bin mit niemandem zerstritten, sondern neutral in meiner Position. Ich bin dafür da, dass die Menschen zusammen und miteinander arbeiten.“

Idyllisches Weimarer Land

Gibt es einen Ort im Weimarer Land, den sie besonders schön und empfehlenswert finden?

„Ich habe in Mattstedt gewohnt. Das ist ein kleines Dörfchen an der Ilm. Die Umgebung ist einfach wunderschön! Ich liebe es allein schon durch die Region zu fahren und kleine Dörfchen, die so urig aussehen, zu bewundern.

Und hier in Apolda ist es der Eiermannbau, in dem man sich austoben und so viele Menschen treffen kann. Es entstehen neue Ideen, man könnte hier so viel umsetzen. Man muss einfach machen!“

Hier im Eiermannbau kann man Sie dann auch antreffen?

„Ja, unsere Workshops werden ausgeschrieben, zum Beispiel im Amtsblatt oder auf der Website von Auxesia. Und dort gibt es auch Formate, an denen Bürgerinnen und Bürger teilnehmen können.“

Das GlockenStadtMuseum auf Zeit

Ein Museum zum Anfassen – das GlockenStadtMuseum beherbergt Glocken aus Apolda und der ganzen Welt sowie Wollwaren und Textilmaschinen. Während der Sanierung des Museumsgebäudes in der Bahnhofstraße, zieht ein Teil der Sammlung in den Eiermannbau Apolda.

Dass dieses „Museum auf Zeit“ nicht die komplette Sammlung zeigt, ist durchaus gewollt! Es wird ganz im Sinne des Auxesia Projektes Freiraum gelassen für Workshops und Veranstaltungen, in denen Zukunftsideen für das Museum, vor allem aber die textile Entwicklung der

Mehr Informationen:
GlockenStadtMuseum Apolda
Eiermannbau Apolda
Leuchtturmprojekt „Auxesia“

Willkommen Welt im Weimarer Land

Unsere Interview-Reihe mit Thüringer Sportlerinnen und Sportlern sowie „Machern“, die das Weimarer Land als ihr zu Hause gewählt haben:


Fotos Julia Eschment: Matthias Eckert Fotografie

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