Geocaching als Reiseführer

Geocaching: Plastik-Dosen als Reiseführer

Ein Gastbeitrag von Jessika

Geocaching als Reiseführer

Reisen bedeutet immer, neue Orte kennenzulernen und sie zu entdecken. Vielen von uns genügt der oberflächliche Blick jedoch längst nicht mehr. Wir wollen eine Stadt, eine Region, ein Land mit allen Sinnen wahrnehmen und regelrecht aufsaugen, um so viel wie möglich davon mit nach Hause nehmen zu können.

Was in der Theorie recht einfach (und auch poetisch) klingt, erweist sich in der Praxis nicht selten als recht schwierig. Wo soll ich als erstes bei meiner Entdecker-Tour ansetzen? Woher bekomme ich diese unbezahlbaren Insider-Tipps, die aus meiner Pauschal-Reise ein echtes Abenteuer werden lassen? Wie komme ich an Orte, die in keinem Touri-Guide gelistet sind? Meine Antwort auf diese und ähnliche Fragen ist immer gleich: Mithilfe von Geocaching!

 

Was ist Geocaching?

Ehe wir tiefer in die Materie einsteigen, muss natürlich zunächst einmal geklärt werden, was Geocaching überhaupt ist. Auch wenn dieses Hobby in den letzten Jahren auf der Popularitäts-Skala steil nach oben geklettert ist, soll es ja noch immer Leute geben, die mit der ominösen „Dosen-Suche“ nichts anfangen können 🙂

Ehe ich mich selbst in komplizierten Erklärungsversuchen verliere, lass ich lieber (bewegte) Bilder sprechen. Dieses Video fasst sehr gut und knackig zusammen, was Geocaching ist:

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Checkliste: Die Geocaching-Grundausrüstung

  • einen Account bei geocaching.com (Basis-Account ist kostenlos, Premium-Account kostet jährlich ca. 30 Euro)
  • ein Smartphone (mit Geocaching-App) oder GPS-Gerät
  • zur Umgebung passende Kleidung und Schuhe
  • einen Stift zum Loggen

Hinweis: Für gewisse Geocaches wirst du eine erweiterte Ausrüstung brauchen, die beispielsweise Taschenlampe, spezielles Werkzeug, einen Magnet oder Spiegel umfasst. Wenn das der Fall sein sollte, geht das jedoch eindeutig aus der Beschreibung des Caches hervor. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass du immer optimal auf dein Outdoor-Abenteuer vorbereitet bist.

 

Wie Geocaching deine Reise besser macht

Reise-Lektüre, Stadtführungen, Audio-Guides – das alles kostet Geld und passt nicht in jedes Budget. Die gute Nachricht gleich vorweg: Geocaching ist (grundlegend) kostenlos und dadurch für jeden zugänglich. Allein das sollte doch Grund genug sein, es einfach mal auszuprobieren, oder?

Ich habe allerdings auch noch ein paar andere überzeugende Aspekte inpetto, die beweisen, dass Geocaching jede Reise aufpeppt und das Maximale aus ihr herausholt.

#1 Geocaching zeigt dir echte Insider-Orte

Egal ob in heimischen Gefilden oder am anderen Ende der Welt: Geocaching schafft es (garantiert!) immer wieder, dich an Orte zu führen, von denen du noch nie zuvor etwas gehört hast. Immer wenn ich auf der Suche nach einer Plastik-Dose bin und dadurch einen neuen Ort entdecke, ist meine Freude riesengroß. Wer weiß, ob ich ihn ohne Geocaching gefunden hätte?!

Hinweis: Es gibt gewisse Richtlinien, die beim Verstecken eines Geocaches beachtet werden sollten. Eine davon besagt, dass der Cache zu einem besonders sehenswerten Ort locken soll. Es ist also (fast) immer damit zu rechnen, dass dich am Ziel etwas Cooles erwartet – und wenn es auch „nur“ eine tolle Aussicht ist.

#2 Geocaching ändert deinen Blickwinkel

Vor kurzem ist mir folgendes passiert: Ich war mit meinem Freund für ein paar Tage in die Sächsische Schweiz gereist, um dort zu wandern. Auf unserer Route zur Bastei passierten wir einen recht unspektakulären Weg. Links Wiese, rechts Wald. Als mein Freund kurzerhand in den Wald abbog – seine Geocaching-App hatte den Fund einer Dose prophezeit – standen wir plötzlich vor einem beachtlichen Felsklotz, der über und über durchlöchert war.

Was ich mit dieser kleinen Reise-Anekdote sagen will? Ganz einfach: Geocaching sorgt dafür, dass du deinen Blickwinkel änderst. Anstatt ahnungslos an den sehenswerten Spots vorbeizulaufen, navigiert dich deine App oder dein GPS-Gerät zuverlässig drauf zu.

#3 Geocaching informiert

Wenn du einen Geocache auf der offiziellen Homepage aufrufst, wirst du nicht nur die benötigten Koordinaten, sondern auch eine mehr oder weniger ausführliche Beschreibung finden. Diese liefert zum einen allgemeine Infos zum Suchen und Finden der Dose und zum anderen spezielle Infos zu einem Bauwerk, einem Ort, einem Kunstwerk oder was auch immer dir der Cache zeigen will. Auch wenn es sich hierbei häufig um wenig überragende Copy-Paste-Arbeit handelt (als Haupt-Quelle dient natürlich Wikipedia), lohnt es sich doch hin und wieder, die Beschreibung zu lesen. Ich für meinen Teil konnte dadurch schon viel dazulernen.

#4 Geocaching sorgt dafür, dass du dich bewegst

Urlaubstag Nummer X und schon wieder steht nur Gammeln am Strand oder Pool auf dem Plan? Höchste Zeit, zu checken, wo sich der nächste Geocache versteckt. Die mal recht offensichtlich, mal echt tricky versteckten Dosen sind der ideale Motivator, wenn du mal wieder deinen Allerwertesten nicht hochbekommst. Ich weiß, wovon ich spreche und liebe Geocaching darum so sehr!

#5 Geocaching weckt den Abenteurer in dir

Auf Bäume und alte Brückenpfeiler klettern, durch unterirdische Gänge und nachts durch Wälder streifen? Dank Geocaching alles denkbar. Dieses Hobby macht nicht nur Spaß, sondern ist oftmals auch mit einer Extra-Portion Abenteuer-Lust und Nervenkitzel verbunden.

Wichtig zu wissen: Beim Cachen handelt jeder auf eigene Verantwortung. Tue daher nie etwas, was dich in potentielle Gefahr bringen könnte!

#6 Geocaching hilft dir dabei, deine Heimat neu zu entdecken

Natürlich soll es in diesem Beitrag in erster Linie um das Thema „Geocaching auf Reisen“ gehen. Ich will es mir jedoch abschließend nicht nehmen lassen, dich auf eine ganz entscheidende Erkenntnis hinzuweisen. Mir hat das „Dosenfischen“ nämlich dabei geholfen, meine Heimat mit ganz anderen Augen zu sehen. Ich entdecke nicht nur in den Dörfern und Städten, sondern auch (und vor allem) in der Natur immer wieder Orte, die mich zum Staunen bringen und mir zeigen, wie schön es doch auch daheim sein kann.

In diesem Sinne: I ♥ Geocaching!

 

Die Autorin

Jessika ist nicht nur Outdoor-Freak, sondern auch freiberufliche Autorin. Im Job schafft sie es, ihre Liebe zur Natur mit der zum Schreiben zu vereinen. Sie arbeitet unter anderem für den Outdoor-Blog www.waldhelden.de und berichtet dort von ihren Freiluft-Abenteuern. Eine ihrer größten Leidenschaften ist Geocaching. Wenn du Fragen zur Dosensuche hast, kannst du sie Jessika gern in den Kommentaren stellen.

Bilder: Jessika Fichtel, Ronny Lippert, Julia Patzenhauer

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