Reisemüde?! Neee, ich doch nicht! Oder…?

Vor ein paar Tagen habe ich eine Deutsche getroffen, die mich gefragt hat:

Bist du auch Reisemüde?

„Ich?! Nein, auf keinen Fall!“, war meine prompte Antwort.
Als ich einen Moment länger darüber nachgedacht habe, wurde mir allerdings klar, dass ich ganz genau weiß, was sie gemeint hat…

 

Halbzeit – 3 Monate Weltreise

In den letzten drei Monaten sind wir viel gereist. Logisch, wir haben uns ja ganz bewusst auf eine kleine Weltreise aufgemacht.
In Thailand und Bali waren wir meist mehrere Nächte in einem Hotel. Aber vor allem hier in Neuseeland, mit unserem eigenen Campervan, sind wir fast jeden Tag in Bewegung.

Durch die Nordinsel sind wir relativ zügig gefahren. Wir haben wunderschöne und ungewöhnliche Orte gesehen und konnten dank dem Auto auch entlegene Buchten entdecken. Dennoch hatten wir das Gefühl schnellstmöglich auf die Südinsel übersetzen zu müssen. Denn viele Freunde und Reisende hatten uns erzählt, dass diese noch viel schöner sein soll.

Nach der Überfahrt mit der Fähre von Wellington nach Picton konnten wir dann innerlich aufatmen. Endlich angekommen! Ab diesem Zeitpunkt sind wir quasi mit gutem Gewissen weiter gereist und haben in unser eigenes Reisetempo gefunden. Trotzdem sind wir nirgendwo lange geblieben. Vier Tage Wanaka war die längste Zeit auf einem Campingplatz.

 

Ich würde gern ein und dasselbe sehen!

Es klingt irgendwie falsch, aber ja, ich würde gern für ein paar Tage ein und dasselbe sehen! Ich gestehe, ich bin Reisemüde.

Die Landschaft in Neuseeland ist so abwechslungsreich und in ganz unterschiedlichen Facetten wunderschön, dass es die Sinne auf Dauer überreizt. Es schmerzt schon wieder eine tolle Bucht oder einen schneebedeckten Berg zu sehen 😀

Ich kann gerade nichts mehr aufnehmen. Und es ist ein tolles Gefühl, dass wir „eine Runde rum sind“. Denn gestern sind wir wieder in Picton angekommen, unserem Ausgangspunkt auf der Südinsel und setzen gerade auf der Interislander nach Wellington über.

 

3 Wochen Surfen, Tauchen, Wwoofen

Wir haben noch exakt drei Wochen vor uns, bis wir unseren Campervan zurück an seinen ursprünglichen Besitzer verkaufen. Danach steigen wir ins Flugzeug nach Australien. (Oh man, ich bin jetzt schon so aufgeregt!!!!)

Unser Plan? Surfen, Tauchen und Wwoofen 😀

Korrekt, ich möchte unbedingt arbeiten gehen. Wwoofen bedeutet, zum Beispiel auf einer Farm 4-6 Stunden am Tag arbeiten zu gehen und dafür kostenfrei Kost und Logis gestellt zu bekommen. Vor allem aber, mit den Locals noch näher in Kontakt zu treten! Und mit gutem Gewissen an einem Ort zu bleiben. 🙂

In Bali habe ich meinen Tauchschein gemacht und kann es gar nicht abwarten, endlich wieder abzutauchen!! Wahrscheinlich wollen wir hierfür auf die Poor Knights Islands fahren.

Und Surfen? Möchten wir beide unbedingt lernen und haben am Curio Bay schon einen Surfkurs gemacht. UND wir haben uns beide unsere allerersten eigenen Wetsuits gekauft!!! 😀 (Für Neuseeländer nichts Besonderes – jedes Kind hat einen! 😀 )

 

Der Plan und der Blog

Also der Plan für die nächsten Wochen steht und wird quasi ein Urlaub vom bisherigen Urlaub. Oder eine Auszeit von der Auszeit. Auf jeden Fall hoffe ich etwas mehr Zeit für meinen Blog zu finden. Denn, wie man sieht, gibt es bisher nicht so viele Beiträge zu unserer Reise.

Es fällt mir wirklich schwer, regelmäßig Bilder auszusortieren, zu überarbeiten und Beiträge zu schreiben. Denn meist sind wir morgens bis abends auf Achse. Und ich habe auch die doofe Angewohnheit, vieles anzufangen und nur wenig wirklich zu beenden.

Aber ich arbeite an mir und bin gespannt was uns in den nächsten drei Monaten noch erwartet 🙂

 

PS: Wir haben heute ebenfalls einen Campervan für Australien gebucht! Uns gefällt es einfach unglaublich gut so flexibel zu sein und nicht im Hostel übernachten zu müssen. Das wird nochmal richtig aufregend! 🙂

 

8 Kommentare zu “Reisemüde?! Neee, ich doch nicht! Oder…?

  1. Peter

    Hallo Julie,

    das ist nun schon mein zweiter Kommentar in kurzer Zeit auf deinem Blog 😀 Ich finde, dass du viele Sachen gut beschreibst: Auch mir ging es so, dass ich mir manchmal eine Pause nehmen musste und einfach ein paar Tage an einem Ort geblieben bin. Denn einfach „da sein“ ist auch schön, auch wenn es an dem Tag nichts wirklich Neues gibt.
    Übrigens muss ich dem Kommentar von Katha weiter oben zustimmen: Auch die Nordinsel ist so toll, dass man da auf keinen Fall schnell durchreisen solte 😉

    Liebe Grüße
    Peter von 100woerter.de

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    1. Julie

      Hallo Peter,
      ja stimmt und wieder bei einem Neuseeland Beitrag 😉
      Wenn man so lange am Stück unterwegs ist, braucht man manchmal einfach eine Pause! Umso besser, wenn man die Zeit hat, sich diese auch zu nehmen. Genau, einfach mal nur „da sein“, nichts besonderes machen. Ich fand die Nordinsel auch toll, vor allem Raglan und die Tutukaka Coast 🙂
      Danke für deinen Kommentar und liebe Grüße!
      Julia

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  2. Sabbatical – und das „nach Hause kommen“ | julie travels

    […] meinem Artikel zur Reisemüdigkeit in Neuseeland hat Katha […]

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  3. Carmen

    hi Julie und Thilo

    ja ne, in Neuseeland kann man es auch gut mal ein paar Wochen an einem Platz aushalten. Dann kommt man an und die Seele hinterher. Aber es gibt ja sooooo viel zu sehen, da kann ich es echt verstehen das ihr fast staendig unterwegs gewesen seid.
    Die Suedinsel ist spektakulaer, die Nordinsel etwas sanfter, aber wunderschoen. i love the North

    deine posts sind so easy zu lesen, klasse, ich mag deinen Stil

    herzliche Gruesse Carmen

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    1. Julie

      Vielen Dank, liebe Carmen! 🙂
      Ja, genau so haben wir die Nord- und Südinsel auch empfunden.
      Es war eine wunderbare Zeit! 🙂

      Viele Grüße, Julia

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  4. Katha

    Ich verstehe immer nicht, warum alle immer unbedingt auf die Südinsel wollen – vor allem als Deutscher. Berge haben wir doch auch, die Alpen sind nicht unbedingt fern. Aber Buchten mit türkisfarbenem, glasklarem Wasser, mit direkt daneben saftig grünen Hügeln, und – am wichtigsten – keiner Menschenseele weit und breit, mit dem man dieses Paradies tauschen muss. DAS gibt’s doch nirgendwo in Europa. 🙂

    Viel Spaß noch in Northland, wo mein Herz in Neuseeland kleben geblieben ist! (wenn ihr’s findet, ich geb euch meine Adresse…)

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  5. jessi

    Hey Julia, auch wenn das nach einem klassischen Erstewelt-Problem klingt, kann ich doch sehr gut mit dir mitfühlen.

    Ich sende dir ganz liebe Grüße aus unserer verschneiten Wahlheimat Erfurt 🙂

    Liebe Grüße, Jessi

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    1. Julie

      Vielen Dank 😁
      Es ist definitiv ein Luxusproblem! Und ich kann mich wohl ziemlich glücklich schätzen, dass ich es überhaupt habe 😉
      Liebe Grüße nach Erfurt aus Hawera

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