Die Mädels von Fielfalt.de haben zur Blogparade #WegEs aufgerufen – ein Thema, dass mich in letzter Zeit immer häufiger begleitet.
Denn mir zeigt sich immer wieder, dass es sich lohnt Mut zu haben und den Weg zu gehen, den man selbst für richtig hält. Sich selbst glücklich zu machen ist für mich ein wichtiges Lebensziel. Und das dauerhaft zu erhalten, ist gar nicht so einfach.
Meine kleine #WagEs – Erfolgsgeschichte
Selbst Mut zu haben ist einfacher, wenn andere es vorleben und mich in meinen Gedanken bestätigen und motivieren. Daher möchte ich dir von einer kleinen ganz persönlichen Erfolgsgeschichte erzählen, die fast an einem Shitstorm gescheitert wäre:
Die Idee
Es macht mich glücklich, anderen Menschen eine Freude zu bereiten oder ihnen zu helfen. Beides konnte ich bei einer Aktion für eine Freundin kombinieren – vor ein paar Wochen ist ihr Urlaub kurzfristig durch eine doofe Verkettung von Umständen ins Wasser gefallen. Und damit auch das mühsam angesparte Geld.
Meine Idee war also, mit einem privaten aber öffentlichen Crowdfunding einen Teil des Geldes zu retten. (Das geht auf Leetchi.com) Als Gegenleistung habe ich mir im Brainstorming mit Freunden einige „Dankeschöns“ ausgedacht: Glücksmuffins, Couchsurfing, Einladung zum Kaffeeklatsch, Bilderdruck auf Holz, usw.
Die Umsetzung
Natürlich war mir klar, dass sich hauptsächlich Freunde und Arbeitskollegen an dem Crowdfunding beteiligen würden. Aber trotzdem wollte ich die Chance nutzen und auch in meinem Netzwerk auf Facebook fragen, ob der ein oder andere Lust hat, 2 oder 3 Euro dazu zu geben.
Ein kleiner Betrag als nette Geste kann ja schon viel bewegen.
Der Shitstorm
Ich habe die Aktion also in verschiedenen Gruppen gepostet. Die Resonanz war anfangs noch positiv. In der Gruppe „Digital Media Women“ hat sie dann aber eine ganze Reihe negativer Kommentare ausgelöst:
- das Crowdfunding ist totaler quatsch
- niemand spendet für ein Luxusproblem
- es gibt auch Menschen mit echten Problemen
- es gibt so viele tolle soziale Projekte und du rufst zu so etwas auf…
Der Grundtenor war also, dass es eine Frechheit von mir wäre, für so einen Fall Geld zu sammeln. Denn es wäre ja kein echtes Problem und es gibt genug Menschen, denen es wirklich schlecht geht. Mir wurde ein richtig schlechtes Gewissen eingeredet und unterstellt, ich hätte den Grundgedanken vom Crowdfunding nicht verstanden.
In einer Gruppe mit Reisebloggern kamen auch noch andere Gegenargumente auf:
- die Stornierung der Reise war unbegründet
- sie ist selbst schuld an ihrer Situation
- das Land, welches sie nun nicht mehr bereisen möchte, benötigt gerade jetzt die Unterstützung von Touristen
Hier lag die Kritik also nicht bei meiner Idee, sondern beim Verhalten meiner Freundin.
Warum ich trotzdem weiter gemacht habe
Ich gestehe, nach den ersten kritischen Postings habe ich schon kurz überlegt, alles wieder zu deaktivieren. Plötzlich habe ich meine eigenen positiven Gedanken und Ideen total in Frage gestellt und mich schrecklich gefühlt.
Aber ich bin so froh, dass ich das Crowdfunding durchgezogen habe!
Denn:
- Jeder konnte frei entscheiden, ob er etwas spenden möchte oder nicht. Ich habe ja niemanden gezwungen.
- Wer lieber für soziale Projekte spendet, kann das gern tun! Ich mache das auch ab und an. Also, auf geht´s!
- Ich habe nicht einfach um Geld gebettelt, sondern auch tolle Gegenleistungen angeboten! Von nichts kommt ja nichts.
- Es gibt soooo viele Menschen auf der Welt, denen es soooo viel schlechter geht. Klar. Aber jetzt gerade hier ging es meiner Freundin schlecht und ich wollte ihr helfen. Und das stand für mich im Mittelpunkt!
- Was sie wann hätte anders tun können oder sollen stand nie zur Diskussion. Und ich kannte ja die Umstände, die dahin geführt hatten, wo sie war. Was zählte, war die ist Situation, die es zu verbessern galt.
Das Ergebnis
Das Crowdfunding war total erfolgreich! 😀
Ich konnte in wenigen Tagen 340,00 € (!) sammeln und die meisten Personen haben sogar ohne Gegenleistung etwas gespendet. Das hätte ich nie gedacht!
Wie vermutet, waren viele Beteiligungen von Freunden und Arbeitskollegen. Aber es gab auch Menschen, u.a. aus den Gruppen auf Facebook, die einfach so Geld dazu gegeben haben, weil sie meine Aktion toll fanden!
Ja, sie fanden es toll, dass ich meiner Freundin helfen wollte! Und das haben sie teilweise auch als Kommentar geschrieben, was mich total motiviert hat!
Einfach nur so. Die Goodies für mich, brauch ich nicht. Das Couchsurfing, lasse ich aber mal im Raum stehen, wer weiss ob ich mal nach Erfurt gehe, dan bin ich froh 🙂 Viele Grüsse aus der Schweiz und möge Laura, den schönsten Urlaub haben!
Wünsche Laura viel Spaß im Urlaub! Tolle Freunde hat sie ja!
Hallo Julia,
vielen lieben Dank, dass du mir persönlich schreibst.Ich freue mich sehr dolle von dir zu erfahren, dass es Lauras Seele gut tut und sie weiß, dass sie nach so vielen Arbeiten endlich auch unbesorgt entspannen kann.
Ich wünsche ihr und dir und allen deinen Freunden eine tolle Zeit und
viel Erfolg, Mut und Motivation bei allem, was ihr vorhabt.Du hast mir auch gezeigt, dass so eine Aktion möglich ist und dass es Leute gibt, die sich für Fremde einsetzen, weil das Ziel so schön ist. Danke dir.
Ich konnte meine Freundin mit dem Geld überraschen und ihr eine riiieeeesen Freude bereiten – und dieser Moment war wirklich besonders! Sie war total überwältigt und konnte gar nicht fassen, was ich da eingerührt hatte.
Schöner, hätte es gar nicht kommen können!
Das Fazit
Glaube an deine Ideen! Glaube an dich selbst! Wenn es sich gut anfühlt, dann ist es auch gut!
Neid muss man sich hart erarbeiten, hat mir mal jemand gesagt. Und es wird immer Menschen geben, die alles schlecht reden.
Dieses kleine, private Crowdfunding hat mir gezeigt, das ich trotz aller Kritik etwas richtig gutes getan habe, das richtig gut funktioniert hat. Denn die richtige Zielgruppe (Menschen, die meine Freundin kennen), hat mir auch das Feedback und die Unterstützung gegeben, die zum Erfolg geführt hat.
Also: wag es und mach dich selbst glücklich! 🙂
Liebe Julie,
als jemand der lange im Spendenbereich gearbeitet habe, möchte ich Dir sagen: Nächstenliebe fängt immer erstmal beim Nächsten an. Und Deine Aktion ist ja kein Widerspruch dazu auch den BedürftigerEN zu helfen. Ich find´s gut und schön so eine Freundin zu haben.
Liebe Grüße
Chris
Liebe Christiane,
vielen Dank für deinen Kommentar! 🙂
Das sehe ich genauso. Wer sich an kleinen Dingen im Leben erfreut, erlebt ja auch viel öfter Glücksmomente. Und genauso klein kann man anfangen, wenn man anderen Menschen helfen möchte. Manchmal reicht schon ein Lächeln 🙂
Liebe Grüße,
Julia
Hallo Julia,
Richtig cool, dass du deine Erfahrungen in dieser Blogparade verarbeitet hast. Passt echt wie Ar**** auf Eimer 😉 Wir abends uns ja schon ausführlich über das Thema unterhalten, aber ich möchte es an dieser Stelle nochmal loswerden: Du hast gezeigt, was echte, wirklich gelebte Nächstenliebe bedeutet. Jede(r), der/die dich dafür kritisiert hat, hat den Sinn des Projektes nicht verstanden (und nicht anders herum!) Es ist wirklich großartig, dass du dich von den negativen Stimmen nicht hast herunterziehen lassen.
Viele Grüße,
Jessi
Liebe Jessi,
und ich danke dir nochmal ganz herzlich für deine Unterstützung! Du fandest die Idee von Anfang bis Ende toll und hast sogar eine Gegenleistung zur Verfügung gestellt. Einfach so als Support. Das war großartig 😊
Liebste Grüße,
Deine Julia
Liebe Julie, vielen lieben Dank für diesen tollen und offenen Beitrag! Er macht Mut und ich finde es toll, dass Du es gewagt hast einer Freundin einfach mal eine Freude zu bereiten und dich dabei nicht unterkriegen zu lassen!
Liebe Aimie,
vielen Dank für deine Nachricht! 🙂
Ich bin gespannt auf die weiteren Beiträge zur Blogparade!
Liebe Grüße
Julie