Werbung – Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit der Thüringer Tourismus GmbH
Gemeinsam mit Thüringen entdecken war ich im Juni auf Bloggerreise im Schwarzatal. Eine herrlich grüne Region, in der ich auf sehr engagierte Menschen, tolle historische Bauten und den umwerfenden Duft von Frühling gestoßen bin. In Bad Blankenburg und Oberweißbach habe ich viel über Friedrich Fröbel und seine Idee vom Kindergarten gelernt – in diesem Text habe ich euch bereits davon erzählt.
In diesem Beitrag berichte ich konkret von meiner Reise und die Besonderheit der Region rund um Oberweißbach – das Olitätenland oder auch „Thüringer Kräutergarten“ genannt.
Die erste Begegnung mit dem Buckelapotheker
Nach dem Besuch des Fröbelmuseums in Bad Blankenburg und einem tollen Spaziergang durch Stadt und Kurpark haben wir im Hotel „Im Kräutergarten“ in Cursdorf eingecheckt. Rund um die Terrasse finden sich auch viele Kräuter, mit denen im Sommer täglich gekocht wird. Vom frischen Kräutertee am Morgen über ein Kräuterschnitzel zum Mittag oder DEN Thüringer Kräuterkloß am Abend – der Fantasie des Küchenteams sind keine Grenzen gesetzt und es wird regelmäßig Neues ausprobiert.
Der Name des Hotels beruht allerdings auf der gesamte Region, erklärt mir Elke Kiesewetter, die das Haus liebevoll und mit viel Engagement führt. Das Schwarzatal, in dem auch Cursdorf liegt, wird auch „Thüringer Kräutergarten“ genannt. Davon ließ sich Frau Kiesewetter gemeinsam mit ihrem Mann inspirieren.
Die Oberweißbacher Schwarzatalbahn
Am nächsten Morgen sind wir ganz gemütlich von Cursdorf mit dem Olitätenwagen der Oberweißbacher Schwarzatalbahn nach Oberweißbach gefahren, um dieser ganzen Kräutergeschichte auf den Grund zu gehen. Nach der Fahrt waren wir noch neugieriger als vorher! Schaut euch nur diesen einmaligen Wagon an:
Im Olitätenwagen dreht sich alles rund um die Kräuter der Region und man kann sie während der Fahrt erforschen – zum Beispiel mit Ferngläsern, einem Memoriespiel oder einer Dufttafel (ja klar, da ist auch Bärlauch dabei 😉 ).
An dieser Stelle ist uns auch der Buckelapotheker zum ersten Mal begegnet – was für eine tolle Zeichnung! Aber was genau es damit auf sich hat, hatte ich noch nicht so ganz verstanden…
Ab der Haltestelle Oberweißbach sind wir ca. 15 Minuten bis zum Ortszentrum mit Thüringens größter Dorfkirche gelaufen. Katharina Eichhorn, die Leiterin der Tourist Information, und Herr Eberhardt erwarteten uns schon im ehemaligen Pfarrhaus, welches heute als Fröbelhaus, Tourist-Information und Kräuterlädchen genutzt wird.
Was sind denn nun diese Olitäten?
Dieses engagierte Duo erweckt das älteste Haus Oberweißbachs so richtig zum Leben! Ich habe wirklich selten eine so liebevolle Tourist-Information mit Lädchen gesehen, in der sich das Stöbern wirklich lohnt 🙂 Wir haben ein Kräuterkissen für uns entdeckt, das nicht nur Kindern beim Einschlafen hilft.
Herr Eberhardt hat uns voller Begeisterung einen sehr lebendigen Vortrag zu Friedrich Fröbel gehalten – wie ihr in dem anderen Beitrag zur Reise nachlesen könnt. Aber auch bei der Olitätengeschichte der Region hört die Freude nicht auf. Endlich erfahre ich den Kern dieser Aussage – Olitäten sind Naturheilmittel. Hierzu zählen Kräuter, Öle und auch Schnäpse.
Seit dem 17. Jahrhundert handelten die Oberweißbacher mit diesen Olitäten, die im „Thüringer Kräutergarten“ entlang des Mittelläufer der Schwarze reichlich zu finden waren. Der Ort hatte sich zu einer regelrechten Hochburg des Olitätenhandels entwickelt – die sogenannten Buckelapotheker, die die Kräuter, Öle und Balsamen auf dem Rücken transportierten, trugen ihre Waren bis nach Frankreich oder Polen zum Verkauf.
Durch die Industrialisierung und die Agrarindustrie wurden Wildkräuter von Wiesen und Wäldern verdrängt. Daher sind die Oberweißbacher sehr stolz darauf, dass es heute schon wieder 90 verschiedene Kräuter rund um den Ort zu finden gibt!
Olitäten zum Riechen, Sammeln, Schmecken, …
Frau Eichhorn und Herr Eberhardt lassen diese Olitätentradition mit ganz viel Engagement heute wieder neu aufblühen:
- Kräuterwanderungen mit Picknick
- Vorträge zum Olitätenland
- der Kräuterlehrpfad zum Fröbelturm wird angelegt und beschriftet
- ganzjährige vielfältige Kräuter-Seminare
Das Programm „Fröbelstädter Kräuterseminare“ erstreckt sich über das ganze Jahr und bietet eine Reihe von Seminaren, Praktika und Wanderungen an, die sogar aufeinander aufbauen. Das komplette Programm für 2018/2019 erhält man im Fröbelhaus Oberweißbach oder man findet es auf der Website von Oberweißbach.
Als wir vor Ort waren, fand gerade ein Kurs zu den Grundlagen der Heilpflanzenpraxis statt.
Inhalt des Kurses waren:
- Kräuterwanderung
- sammeln, trocknen und aufbewahren der Pflanzen
- Kräuterabendessen
- Zubereitung von Teemischungen, Salben, Badezusätzen
- Olitätenvortrag
- floristisches Gestalten
Bei der Salbenherstellung durften wir den Teilnehmern über die Schulter schauen und haben gelernt – die wichtigste Zutat ist immer positive Energie 🙂
Ich bin sehr angetan, von diesen aktiven Angeboten um die Schätze der Region für unseren täglichen Gebrauch wieder zu entdecken. Sei es für Tees oder Kräutermischungen für unsere Ernährung oder auch Salben und Pasten für Erkältungen, Verletzungen, usw.
Ich möchte unbedingt mal an so einem Kurs – oder vielleicht auch mehreren? – teilnehmen!
Den „Thüringer Kräutergarten“ genießen
Zum Abschluss unserer Reise waren wir noch neugierig, welche Kräuter heute im „Thüringer Kräutergarten“ wachsen und vor allem, welche davon wir überhaupt kennen. Also sind wir auf dem Kräuterlehrpfad bis zum Fröbelturm entlang gewandert, um die liebevoll ausgeschilderten Pflänzchen zu entdecken. Eine schöne kurze Strecke, an Wiesen entlang und durch den Wald, mit Belohnung am Fröbelturm durch eine leckere Frühstücks- oder Mittagspause.
Die Oberweißbacher Berg- und Schwarzatalbahn
Den Olitätenwagen der Schwarzatalbahn hatten wir ja schon kennen gelernt – bei einem Besuch darf aber definitiv auch die Bergbahn nicht fehlen!
Tipp von Herrn Eberhardt: bei schönem Wetter den Capriowagen erhaschen und den Geräuschen des Waldes lauschen, während man die tolle Aussicht genießt. Wenn der Wind dabei und die Ohren weht, fühlt sich das ein bisschen an wie Fliegen.
An der Bergstation gibt es zudem den Fröbelwald, in dem sich Kinder (und auch Erwachsene) so richtig schön austoben und dabei etwas lernen können! Passend zu Fröbels Ideen vom Lernen. Und dabei duftet es überall herrlich nach den unterschiedlichsten Kräutern…da kommt man richtig ins Schwelgen! Daher hier noch ein paar Impressionen von Bahn und Wald: